Da sich der Sport stetiger Begeisterung erfreut, ist die Anzahl an Plätzen rasant gestiegen. Wir haben von anfangs 3 Plätzen, in 2020 auf 6 Plätze erweitert. Um die zahlreichen Anfragen von Interessenten zu bedienen, reicht diese Erweiterung nicht aus. Unser Plan ist es, dieses Angebot stetig auszubauen. Wir werden in der Saison 2023 aller Voraussicht nach 10 Plätze anbieten.
Wenn Du Interesse an einem Platz oder an einer Anschaffung hast, kannst Du uns gerne ansprechen. Du kannst in den Sommermonaten auch gerne direkt vor Ort auf uns zukommen und uns ansprechen. Jeder der sich interessiert ist herzlich willkommen.
Jetskis als eigene Art von Wasserfahrzeugen entstanden in den 1960er-Jahren in den USA. Seitdem haben sie einen Siegeszug um die Welt angetreten. Waren sie zunächst Experimental-Fahrzeuge („Wassermotorräder mit Außenbordmotor“) einer kleinen Insidergruppe, so haben sie sich inzwischen zu einem echten Segment im Wassersport entwickelt und Jetskifahren steht an der Schwelle zum Breitensport.
Es gibt zwei wesentliche Bautypen
Stand-Up-Jetskis, auf denen ein Fahrer stehend fährt und deren Lenkturm sich in der Regel zusammenklappen lässt. Neben dem Rennsport wird dieser Bautyp insbesondere für Kunststücke genutzt. Er ist eher selten und auch derzeit nicht im WSV vertreten.
Zweier- und Dreier-Jetski, auf denen mehrere Fahrer sitzend fahren. Die Einsatzbereiche reichen vom Familien-Fahrzeug zum Cruisen, über Angler-Boote bis zum Fahrzeug für Wasserski, Rettungsdienst und den Rennsport. Den Verwendungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, wie z.B. neue Entwicklungen rund um Jetski-Yoga zeigen.
Die Motorisierung neuerer Standard-Fahrzeuge liegt zwischen 60 und 300 PS. Es werden technisch Geschwindigkeiten von 80-100 km/h erreicht (im Rennsport auch mehr). Wobei höhere PS-Zahlen insbesondere der Beschleunigung und weniger der Spitzengeschwindig zu Gute kommen.
Übliche Geschwindigkeiten auf dem Rhein (sofern keine Geschwindigkeitsbegrenzung besteht) liegen zwischen 40-70 km/h
Der Markt wird von drei Herstellern dominiert: Kawasaki, Yamaha (u.a. Modellreihe „WaverRunner“) und Seadoo (Bombardier). Aber es gibt auch weitere Hersteller wie Honda, HSR Benelli, Franky Zapata Racing, Rick Roy Products (Rickter) usw.
Die meisten deutschen Seen sind aus Naturschutzgründen dem Segel- und Rudersport vorbehalten, was außerordentlich zu begrüßen ist (siehe unser Kanu-/SUP-Angebot).
Nur auf einigen großen Seen (z.B. Müritz) ist motorbetriebener Wassersport möglich. Generell kann man sagen, dort wo Motorboote fahren dürfen, darf auch Jetski gefahren werden (sofern dies nicht explizit verboten ist).
Auf den deutschen Wasserstraßen (Rhein, Mosel, Ruhr) ist Jetski fahren erlaubt, z.T. auch ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Spezial-Fahrten (z.B. für Wasserski, Sprünge) erfordern extra ausgewiesene Strecken. So ist z.B. auch das „jetski-typische Figurenfahren“ auf den Wasserstraßen explizit verboten.
Auch die Flüsse aus dem benachbarten Ausland (z.B. Maas – Niederlande) kommen als attraktive Fahrreviere in Betracht.
Jetski-Fahren erfordert den Motorboot-Führerschein Binnen. Dieser ist über unseren Verein erwerbbar. Es ist erlaubt als „Rudergänger“ auch ohne Führerschein einen Jetski zu lenken, sofern sich ein Führerschein-Inhaber an Bord des Jetskis befindet. Rudergänger müssen je nach Gewässer ein bestimmtes Mindestalter (16/18 Jahre) haben.
Der Erwerb des Sportbootführerscheins Binnen ist an 2-3 Wochenenden möglich und kostet insgesamt ca. 350-450€ (inkl. Augenarztkosten, Prüfgebühren usw.)
Anschaffung
Es gibt Einstiegsmodelle im „Angebot“ ab ca. 7.500 € und Komplettpakete mit Trailer (Autoanhänger) ab ca. 10.000 €. Hochmotorisierte Spitzen-Modelle liegen schnell bei ca. 25.000 €. Als Orientierungsgröße kann man die UVP des Herstellers abzgl. ca. 10%-15% nutzen.
Nach dem Kauf ist das Fahrzeug schriftlich beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt anzumelden. Dieses teilt ein Kennzeichen zu (Kosten 18€, Stand 2019). Das Kennzeichen wird in der Regel mit Klebe-Buchstaben an beiden Fahrzeugseiten befestigt (Kosten ca. 20€, z.B. diverse Amazon-Anbieter). Der Jetski muss für diesen Prozess nicht beim Amt vorgestellt werden
Laufende Kosten
Es gibt keine laufende jährliche Steuer, die der Kfz-Steuer vergleichbar ist.
Ebenso gibt es keine Versicherungspflicht. Allerdings ist zumindest eine Haftpflicht-Versicherung überaus sinnvoll und manche Hafenbetreiber verlangen diese auch. So auch unser Verein auf der vereinseigenen Steganlage. Kosten für eine Haftpflicht-Versicherung: ca 70 € p.a.
Die Kosten für eine Vollkasko-Versicherung belaufen sich über mehrere Hundert Euro und entsprechend damit den Kosten eines kleinen Sportbootes (Beispiel GTI 90, ca. 400 €). Es gibt eine Rabattstaffel für schadenfreie Jahre.
Die Wartungs- und Reparaturkosten für die Fahrzeuge entsprechen denen in einer Kfz-Werkstatt. (z.B. Reparaturkosten für einen neuen Propeller (passiert schon mal öfter) beim Seadoo GTI 90 in der Vertragswerkstatt ca. 700€)
Regelmäßige Sicherheitsuntersuchungen (analog TÜV) gibt es ebenfalls nicht.
Die Kosten für das Slippen (Fahrt mit dem Autoanhänger rückwärts über eine Rampe ins Wasser) betragen ca. 10-20€ je Vorgang. Die Liegegebühr in einem deutschen Sporthafen beträgt pro Tag ca. 8-15€, bei längeren Liegedauern auch günstiger. Ausländische Häfen haben z.T. deutlich höhere Preise.
Der Benzinverbrauch beläuft ist je nach Motorisierung und Fahrweise auf ca. 12-18 l/Stunde. Getankt wird häufig per Kanister, der an einer „Straßentankstelle“ befüllt wird. Hafentankstellen sind eher selten und x%-teurer.
Die Trailer (Autoanhänger) sind als Sportanhänger von der Kfz-Steuer befreit. Sie sind über das Zugfahrzeug versichert und brauchen daher auch keine eigene Versicherung. Lediglich alle 2 Jahre fällt eine Anhänger-TÜV-Gebühr an (15-20€).
Summasummarum: mit 1.500€ p.a. laufenden Kosten sollte man gut hinkommen.
